Freitag, 28. November 2014

Experimentallisten erziehen - und wie stehen Kinder dazu?

           Martha und ihr Sohn Samuel leben mit anderen Familien auf dem Bauernhof. Es gibt dort eine Gemeinschaftsküche, wo alle zum kochen und zum essen kommen. Die Wiese ist ständig für die Kinder zugänglich, wo sie auch gerne spielen. Oder im Treppenhaus. Martha und Samuel teilen sich ein Zimmer, halten dort beide aber fast nur über die Nacht auf.
Tagsüber arbeitet Martha in einem Yoga-Zentrum als Lebens- und Ernährungsberaterin. Es ist nur ein Halbtagsjob, mit dem Gehalt ist sie aber mehr als zufrieden. Wenn sie arbeitet, geht Samuel in den Waldkindergarten, aber nur für drei Tage in der Woche. An den anderen zwei Tagen nimmt ihn Martha mit in die Arbeit. Dort hat er sein Spielzeug oder beschäftigt sich mit Zeichnen. Manchmal lässt ihn Martha die Geschichten für Kinder auf You-Tube anschauen. Das Yoga-Zentrum hat auch ein Hinterhof, wo Marthas´ Sohn spielen darf.
Nach der Arbeit verbringen sie noch zusammen Zeit in der Stadt. Dank dem, dass sich Martha noch in der Studienzeit ein Auto verschaffen hat, sind sie nicht an den Zug gebunden. Dann gehen sie zusammen essen oder besuchen eine Freundin oder Großeltern. Alle haben Samuel gerne und das freut Martha. Am Abend, wenn sie noch nicht nach hause wollen, gehen sie noch zusammen zu einem Konzert, ins Kino oder zu einer Ausstellung. Dienstags hat Samuel Fußball. Dort bleibt auch Martha dabei und schaut sich sein Spiel an.
Martha ist eine experimentelle Mutter. Für sie ist es wichtig, dass ihr Kind aktiven Teil an ihrem Leben nimmt. Von ihrem Job erwartet sie, dass er vielseitig ist und diverse Teile der Persönlichkeit stärkt. Das selbe wünscht sie sich auch für den Samuel und seine Zukunft. Ein interessantes, abwechslungsreiches Leben zu führen, wo man seine Leidenschaften auslebt, ist für sie wichtiger, als dem Kind einen Tag mit exakten Rahmen zu organisieren. Ihr Ziel ist es, sich eine partnerschaftliche Beziehung mit ihrem Sohn auszuarbeiten, so dass man mit ihm später noch was trinken oder shoppen gehen kann.

Wir als Experimentallisten neigen immer öfters zur Familiengründung. Ob für diesen Partnerschaftliche Erziehungsstiel, wo niemand ein Beispiel bekommt, dass man mal auch für jemand Entscheidungen treffen muss und wo ein Erwachsene sich mal auch nur mit sich selbst zu beschäftigen braucht, also sich die Zeit nur für sich nehmen sollte, wo wir uns mehr als einen Partner als ein Vorbild sehen, unsere Kindern als Erwachsene uns lieben oder hassen werden, wird sich dann wohl zeigen.

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