Mittwoch, 12. November 2014

Rollenverteilung im Arbeitsalltag und in der Familie

    Anna und Mark stehen am Bahnsteig und warten auf ihr Zug. Sie waren mit den Kindern in der Stadt und haben dort eingekauft. Jetzt verspätet sich der Zug und alle vier frieren in der Kälte. Um das kalte Wetter zu vergessen, ließt Mark die Zeitung, Anna dagegen spricht mit den Kindern.
    Mark arbeitet in der leitenden Position bei einem amerikanischen Unternehmen. Er hat sich dort über die Jahre hochgearbeitet und schließlich hat ihm die Firma die Stelle des Managers der münchner Filiale angeboten. Anna arbeitet als Sekretärin in dem selben Unternehmen. In der Arbeit begegnen sie sich in den Mittagspausen und essen gewöhnlich zusammen. Das Essen für die beiden bestellt immer Mark und Anna sucht nach freien Plätzen in der Kantine.
    Für sich bestellt Mark etwas vom Vollkost, Anna bekommt immer auch Salad dazu. Sie räumen auch schließlich schließlich zusammen auf und bringen schmutziges Geschier zum Abstellfenster. Beim Essen unterhalten sie sich über den Kindergeburtstag. Sie überlegen sich die Geschenke. Für zweijähriges Kind würde Anna gerne ein Stoffteddy kaufen, weil es so weich ist und das Bedürfniss des Kindes nach Wärme deckt. Mark steht eher für ein Holzeisenbahn, weil er dann auch gerne mitspielen und Spaß mit dem Kind haben würde. Schließlich treffen sie Entscheidung beides zu kaufen.
    Zuhause verabschieden sie erst mal das Kindermädchen. Dann vorbereitet Anna das Abendessen, Mark sitzt noch an seinem Notebook und beantwortet die Korrespondenz. Die Kinder schauen ihm dabei zu und zeigen interessiert auf den Bildschirm. Das Essen ist fertig und Anna ruft alle ins Wohnzimmer. Kinder genießen Polentasternchen, die Eltern ihren Brot. Anna schaut immer auch besorgt dem Kleinen zu, und hilft ihm dabei kleine Sternchen aus den Tomatensoße auszufischen. Nach dem Essen räumt Mark auf und spüllt mit Hilfe der älteren Tochter.
     Unsere Rollen und die Aufgaben, die wir im Arbeitsalltag zu bewältigen haben, übertragen wir oft auf unser Familienleben. Je älter wir sind, desto weniger flexibel bewegen wir uns zwischen unterschiedlichen Rollen. Das, was wir einmal anlernen und wo wir uns ´gut am Platz´ fühlen, wenden wir gerne in unterschiedlichen Bereichen an. Durch jede Nächste Aufgabe, die im Bereich unseres Rollenbildes liegt, bestätigen wir unsere Stärken. Dies kann unser Leben sehr Positiv beeinflußen, andererseits, wenn die Rolle, die wir täglich mit Erfolg erfüllen, plötzlich verschwindet, fühlen wir uns wertlos.

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