Martha und ihr Sohn Samuel
leben mit anderen Familien auf dem Bauernhof. Es gibt dort eine
Gemeinschaftsküche, wo alle zum kochen und zum essen kommen. Die
Wiese ist ständig für die Kinder zugänglich, wo sie auch gerne
spielen. Oder im Treppenhaus. Martha und Samuel teilen sich ein
Zimmer, halten dort beide aber fast nur über die Nacht auf.
Tagsüber arbeitet Martha in
einem Yoga-Zentrum als Lebens- und Ernährungsberaterin. Es ist nur
ein Halbtagsjob, mit dem Gehalt ist sie aber mehr als zufrieden. Wenn
sie arbeitet, geht Samuel in den Waldkindergarten, aber nur für drei
Tage in der Woche. An den anderen zwei Tagen nimmt ihn Martha mit in
die Arbeit. Dort hat er sein Spielzeug oder beschäftigt sich mit
Zeichnen. Manchmal lässt ihn Martha die Geschichten für Kinder auf
You-Tube anschauen. Das Yoga-Zentrum hat auch ein Hinterhof, wo
Marthas´ Sohn spielen darf.
Nach der Arbeit verbringen
sie noch zusammen Zeit in der Stadt. Dank dem, dass sich Martha noch
in der Studienzeit ein Auto verschaffen hat, sind sie nicht an den
Zug gebunden. Dann gehen sie zusammen essen oder besuchen eine
Freundin oder Großeltern. Alle haben Samuel gerne und das freut
Martha. Am Abend, wenn sie noch nicht nach hause wollen, gehen sie
noch zusammen zu einem Konzert, ins Kino oder zu einer Ausstellung.
Dienstags hat Samuel Fußball. Dort bleibt auch Martha dabei und
schaut sich sein Spiel an.
Martha ist eine
experimentelle Mutter. Für sie ist es wichtig, dass ihr Kind aktiven
Teil an ihrem Leben nimmt. Von ihrem Job erwartet sie, dass er
vielseitig ist und diverse Teile der Persönlichkeit stärkt. Das
selbe wünscht sie sich auch für den Samuel und seine Zukunft. Ein
interessantes, abwechslungsreiches Leben zu führen, wo man seine
Leidenschaften auslebt, ist für sie wichtiger, als dem Kind einen
Tag mit exakten Rahmen zu organisieren. Ihr Ziel ist es, sich eine
partnerschaftliche Beziehung mit ihrem Sohn auszuarbeiten, so dass
man mit ihm später noch was trinken oder shoppen gehen kann.
Wir als Experimentallisten
neigen immer öfters zur Familiengründung. Ob für diesen
Partnerschaftliche Erziehungsstiel, wo niemand ein Beispiel bekommt,
dass man mal auch für jemand Entscheidungen treffen muss und wo ein
Erwachsene sich mal auch nur mit sich selbst zu beschäftigen
braucht, also sich die Zeit nur für sich nehmen sollte, wo wir uns
mehr als einen Partner als ein Vorbild sehen, unsere Kindern als
Erwachsene uns lieben oder hassen werden, wird sich dann wohl zeigen.
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