Courrier
Samstag, 1. August 2015
Mittwoch, 17. Juni 2015
Bücher: Raritäten des 20. Jahrhunderts
Unten findet
Ihr manche Buchraritäten des 20en Jahrhunderts:
Mark Twain
Erscheinungsdatum: 1884
Verlag: Chatto & Windus, London
Britische Erstausgabe, die noch vor der amerikanischen erschien. Das rote Buchcover ist verziert mit Illustrationen.J. R. R. TolkienErscheinungsdatum: 1937
Verlag: George Allen & Unwin, London
Illustrierte Erstausgabe.Johann Wolfgang von Goethe
Erscheinungsdatum: 1846
Verlag: Literarisch-artistische Anstalt, München
Sehr seltene Erstausgabe. Dekorativer, roter Ledereinband von Maestro Dario Ustino.Gottfried Keller
Erscheinungsdatum: 1943
Verlag: Hugo Boss, Zürich
Tadellos. Sehr schöner, roter Ledereinband. Mit Illustrationen von Fritz Deringer.ErnestHemingway
Erscheinungsdatum: 1926
Verlag: Charles Scribner's Sons,
New York
Besondere Erstausgabe, von der es nur 1.250 Kopien gibt.Thomas Mann
Erscheinungsdatum: 1913
Verlag: S.Fischer, Berlin
Erstausgabe. Original Halbpergamentausgabe mit Lesebändchen.Franz Kafka
Erscheinungsdatum: 1925
Verlag: Die Schmiede, Berlin
Posthum erschienene Erstausgabe.Emily Brontë
Erscheinungsdatum: 1858
Verlag: Smith Elder, UKFriedrich von Schiller
Erscheinungsdatum: 1804
Verlag: Cotta, TübingenKurt Tucholsky
Erscheinungsdatum: 1920/21
Verlag: Axel Juncker, Berlin
Auf 1000 Exemplare limitierte Auflage.F. Scott Fitzgerald
Erscheinungsdatum: 1925
Verlag: Scribner's, New York
Der Schutzumschlag der englischen Erstausgabe gehört gleichzeitig zu den bekanntesten und seltensten des 20. Jahrhunderts.Hermann HesseErscheinungsdatum: 1927
Verlag: Fischer Verlag, Berlin
Erstauflage mit dem sehr seltenen Schutzumschlag.Kommentar von U. Bauer-Eberhardt & C. de Hamel
Erscheinungsdatum: 1995
Verlag: Coron-Verlag, Laachen
Original-Samteinband auf drei Bünden mit Ganzgoldschnitt.George Orwell
Erscheinungsdatum: 1949
Verlag: Secker & Warburg, London
Erste Ausgabe von Orwells negativer Utopie mit dem seltenen grünen SchutzumschlagDie gebatikte Schusterpastete Joachim Ringelnatz
Erscheinungsdatum: 1921
Verlag: Alfred Richard Meyer Verlag, Berlin-Wilmersdorf
Erstausgabe mit einer Titelzeichnung von Rudolf Schlichter.Albert Camus
Erscheinungsdatum: 1947
Verlag: Gallimard, ParisBaal Bertolt Brecht
Schöne Erstausgabe in Lavendeleinband.Long Walk to Freedom Nelson Mandela
Erscheinungsdatum: 2001
Verlag: Easton Press, Norwalk
Signierte Erstausgabe. Einband aus Leder, reichlich verziert.Karl May
Erscheinungsdatum: 1903
Verlag: Belletristischer Verlag, Dresden
Die Verwandlung
Kafka
Erscheinungsdatum: 1916
Verlag: Kurt Wolff, München
Erstausgabe aus dem Kurt Wolff Verlag. Gedruckt im November 1915 als Doppelband 22/23 der Reihe "Der jüngste Tag".A Collection of Poems
William Shakespeare
Erscheinungsdatum: 1709
Verlag: Printed at the Cross-Keys in Fleet Street, London
Erste Sammlerausgabe von Shakespeares längeren Gedichten. Erstdruck und Erstausgabe von 1599 bis 1630.
Bei den Raritäten spielt der Marktwert
eine größere Rolle erst seit dem 18. Jahrhundert. Erst dann hat man
angefangen die Kriterienkataloge dieser Bücher zu verfassen, welche
Idee setzte sich bis zum 19en Jahrhundert erfolgreich durch. Es
entwickelte sich ein Sammlermarkt, der dem Marktwert des Buches große
Beachtung schenkte. Im 19. Jahrhundert erschien schließlich das Buch
von Jacques-Charles Brunets, ´´Manuel du libraire et de l’amateur
de livres´´. Brunet behauptet, der Preis und die Seltenheit eines
Buches stehen zu einander in der großen Unmittelbarkeit und damit
das Buch noch mehr wert ist, muss die Interesse an ihm bestehen.
Natürlich ist es heutzutage schwer
eine Buchrarität aus dem 17. Jahrhundert auf dem Markt zu finden.
Solche Exemplare gelten als Museenexponate oder werden versteigert.
Allerding ist es schon ganz möglich, die seltene, gefragte Bücher
aus dem 20. Jahrhundert noch zu finden.
Nächstes Datum: Bücherflohmarkt,
diesen Samstag, in München. Bericht folgt.
Freitag, 12. Juni 2015
Szene: Pop_Ups
Die Pop Up- Veranstaltungen galten bis
vor kurzem in den USA noch als illegal. Es war lange nicht zu denken,
dass sich dieses Konzept aus dem Untergrund ins kommerzielles Milieu
durchsetzt. In Deutschland funktioniert die Pop-Up-Szene schon rund
15 Jahren. Eine außergewöhnliche Location zu mieten, um dort ein
Dinner, ein Restaurant für Kurze Zeit, eine Galerie, oder sogar ein
Hotel einzurichten würde schnell von vielen Marken im Marketingkonzept
benutzt, um etwas exquisites anzubieten.
In ihrer Bachelorarbeit über die Infrastruktur der Pop Ups
in Berlin schreibt Eva Beyer:
´´Betrachtet man vorgreifend das
Angebot an Räumlichkeiten, welches auf der Internetseite von PopUp
Berlin promotet wird, und vergleicht dazu direkt das Angebot an
Events selbst, stellt man ein Ungleichgewicht von Angebot und
Nachfrage fest. Das Interview mit Nicole Rohde bekräftigt diese
Feststellung, denn hier wird expliziert darauf hingewiesen, dass die
Nachfrage nach Mietraum über das Angebot an Immobilien hinaus
reicht.´´
Optimistisch gesehen ist das die
Spezialität der Deutschen alles Illegale vermarkten zu wollen. Im
Endeffekt wird es kommerziell und teuer (noch etwas, was sich ein
Altenpfleger nicht leisten kann). Auf jeden Fall: Markt für Pop Ups
blüht.
hier könnt Ihr Euch die Bachelorarbeit
von Eva Beyer herunterladen.
Über nächste Pop-Up-Events in München
informiere ich Euch dann in den Nächsten Posts!
Montag, 8. Juni 2015
Transmediale Universum in ´´Games of Thrones´´
Auf dem Forum von ´´Games of
Thrones´´ lauert gerade die angeregte Diskussion: wer stirbt als
nächster – Evan Lannister – tippt einer der Fans. Wann erwartet
uns die nächste Episode? Ist das neue Buch schon endlich mal fertig?
- Fragen aufgeregte Fans. Tja, der Hype rund um GOT ist riesig, wie
noch bei keiner Fantasy-Geschichte. In dem Sinne sollte GOT sogar den
´´Herr der Ringe´´ längst überholt haben (von dem Die letzten
Verfilmungen nicht wirklich ein Erfolg waren. Den Zuschauern reicht
es angeblich nicht mehr sich ein Stück schönes Kino anzusehen –
die brauchen mehr zu erleben – und das kriegen sie ach. Wie
funktioniert das transmediale Universum von GOT? Erklärt Tobias
Steiner:
Im DVD-Zusatzmaterial erklärt der
Linguist von GOT,wie er die Sprache der Serie geschaffen hat. Die
Dhoraki-Sprache ist den Fans dadurch allgegenwärtig. Auf den
Internet-Foren werden Vokabeln und Grammatik heiß diskutiert. Schon
ist es so: die Sprache nähert den Menschen eine Wirklichkeit. Die
von GOT hat noch dazu den Phanthasthischen Hauch – man ist dem
Märchen näher.
GOT besitzt auch eine eigene Webseite.
Dort treffen die Fans an den Vielzahl der Angebote, die Narration der
Serie unterstützen und erweitern. Hier können die Besucher der
Seite auf einer detaillierten und interaktiven Karte den aktuellen
Stand der Dinge in der Serie physikalisch nachverfolgen. Im
Hintergrund verfolgt der Sender die Bindung der Zuschauer an die
Serie. Indirekt werden dann die Zuschauer dazu animiert, den HBOshop
zu besuchen. (Find´ich dreist).
Promotions-Paket Masters´ Path. Vor
beginn der Ausstrahlung der ersten Staffel im Frühjahr 2011
versandte HBO an Superfans ein Extrapaket. Im Paket befanden sich die
mittelalterlichen Schriftrollen sowie eine Holzkiste mit Duftproben,
die dem Rezipienten helfen sollen, sich den Duft den verschiedenen
Orten aus der Serie vorzustellen. So waren die Empfänger dieses
Paketes dazu animiert, eine Rolle des Masters anzunehmen, was der
Sehnsucht danach, wichtig und bedeutend zu sein entspricht.
Ebenso benutzt HBO das Medium vom
Spiel. Hier ist eben die Landschaft sehr weit ausgebaut. Von den
Kartenspielen, über Brettspiele, bis zu den Rollenspielen. Die
meiste Popularität hat allerdings hier die Version für Facebook für
sich gewonnen: über 100.000 Facebooknutzer spielen das Spiel.
(Supererfolgreich weil superpraktisch).
Interessante Position in der
Medienlandschaft von GOT nimmt das Comicbuch zu der Serie. Es zeigt
uns deren Welt ein wenig heroischer. Die Charaktere sind
grenzwertiger, die Unterteilung auf gut und böse deutlicher.
(erinnert an ein Cartoon).
So viel Lärm rund um eine Serie?
Brauchen wir mehr Fanthasy?. Tja, vielleicht bin ich ein Mensch, der
Hypes nicht wirklich mag. Was tun... ich ziehe mir heute den
´´Hobbit´´ rein :)
Freitag, 28. November 2014
Experimentallisten erziehen - und wie stehen Kinder dazu?
Martha und ihr Sohn Samuel
leben mit anderen Familien auf dem Bauernhof. Es gibt dort eine
Gemeinschaftsküche, wo alle zum kochen und zum essen kommen. Die
Wiese ist ständig für die Kinder zugänglich, wo sie auch gerne
spielen. Oder im Treppenhaus. Martha und Samuel teilen sich ein
Zimmer, halten dort beide aber fast nur über die Nacht auf.
Tagsüber arbeitet Martha in
einem Yoga-Zentrum als Lebens- und Ernährungsberaterin. Es ist nur
ein Halbtagsjob, mit dem Gehalt ist sie aber mehr als zufrieden. Wenn
sie arbeitet, geht Samuel in den Waldkindergarten, aber nur für drei
Tage in der Woche. An den anderen zwei Tagen nimmt ihn Martha mit in
die Arbeit. Dort hat er sein Spielzeug oder beschäftigt sich mit
Zeichnen. Manchmal lässt ihn Martha die Geschichten für Kinder auf
You-Tube anschauen. Das Yoga-Zentrum hat auch ein Hinterhof, wo
Marthas´ Sohn spielen darf.
Nach der Arbeit verbringen
sie noch zusammen Zeit in der Stadt. Dank dem, dass sich Martha noch
in der Studienzeit ein Auto verschaffen hat, sind sie nicht an den
Zug gebunden. Dann gehen sie zusammen essen oder besuchen eine
Freundin oder Großeltern. Alle haben Samuel gerne und das freut
Martha. Am Abend, wenn sie noch nicht nach hause wollen, gehen sie
noch zusammen zu einem Konzert, ins Kino oder zu einer Ausstellung.
Dienstags hat Samuel Fußball. Dort bleibt auch Martha dabei und
schaut sich sein Spiel an.
Martha ist eine
experimentelle Mutter. Für sie ist es wichtig, dass ihr Kind aktiven
Teil an ihrem Leben nimmt. Von ihrem Job erwartet sie, dass er
vielseitig ist und diverse Teile der Persönlichkeit stärkt. Das
selbe wünscht sie sich auch für den Samuel und seine Zukunft. Ein
interessantes, abwechslungsreiches Leben zu führen, wo man seine
Leidenschaften auslebt, ist für sie wichtiger, als dem Kind einen
Tag mit exakten Rahmen zu organisieren. Ihr Ziel ist es, sich eine
partnerschaftliche Beziehung mit ihrem Sohn auszuarbeiten, so dass
man mit ihm später noch was trinken oder shoppen gehen kann.
Wir als Experimentallisten
neigen immer öfters zur Familiengründung. Ob für diesen
Partnerschaftliche Erziehungsstiel, wo niemand ein Beispiel bekommt,
dass man mal auch für jemand Entscheidungen treffen muss und wo ein
Erwachsene sich mal auch nur mit sich selbst zu beschäftigen
braucht, also sich die Zeit nur für sich nehmen sollte, wo wir uns
mehr als einen Partner als ein Vorbild sehen, unsere Kindern als
Erwachsene uns lieben oder hassen werden, wird sich dann wohl zeigen.
Freitag, 21. November 2014
Familie mal anders
Im Deutschunterricht
passiert heute das Gedichte-Lesen. Martin sitzt in der dritten Reihe
und hört zu. Die Lehrerin ließt aus dem Unterrichtsbuch vor:
´´Wenn Mama und Papa
nach Hause kommen, freuen wir uns, ich und Anna. Papa ließt uns eine
Geschichte vor und Mama deckt den Tisch. Heute gibt es Rostbraten.
Wenn Papa uns vorgelesen hat, setzen wir uns zusammen. Bevor wir
essen, betten wir und bedanken uns bei dem Gott für unsere Mahl
Zeit. Nach dem essen räumt Mama auf und Papa lässt uns ein bisschen
draußen zu spielen. Dann machen wir die Hausaufgaben. Bald wird es
die Schlafzeit und Mama kommt erst zu Anna ins Zimmer, dann zu mit.
Wir sagen ´´Gute Nacht´´.´´
Martin schaut aus dem
Klassenzimmer-Fenster. Draußen liegt Schnee. Die Geschichten aus dem
Deutschunterricht mögen zu Hause Birgit und Julia nicht. Sie sagen
dann immer, dass es ein Klischee ist und Martin sollte Märchen von
Michael Ende lieber lesen. Als Martin heute nach Hause kommen wird,
wird Julia noch nicht mit ihrer Arbeit fertig sein und er bekommt als
erste ein Stück Brot mit Schinken. Danach kommt Birgit und es wird
gekocht. Birgit will kein Fleisch zubereiten und es gibt ein Eintopf
stattdessen. Martin liebt die Eintöpfe von Birgit. Nach dem Essen
übt Julia mit Martin Klavier. Dann darf er noch mit einem Freund
spielen und dann wird es gelernt.
Später muss Birgit noch ihre
Büroarbeit machen und beim Anziehen hilft Martin Julia. Sie macht
auch das Licht im Zimmer aus, sagt ´´gute Nacht´´ und schließt
die Tür.
In der Schule sind
Kinder normalerweise mit dem Bild einer weißen, deutschen,
heterosexuellen Familie mit wenig Kindern konfrontiert, wobei dieses
Vorbild immer noch als der einzige der glücklichen Familie gilt.
Andere Lebensformen, wie Homosexuelle Ehe, Patchwork- oder
WG-Familien werden im Unterricht so gut wie gar nicht erwähnt. Anbei
gibt es immer mehr von solchen Familien und dass die Kinder später
ihre Lebensform in der sie glücklich sind als abnormal sehen müssen,
ist eine beängstigende Tatsache.
Montag, 17. November 2014
Blätter im Wind
In dem Moment, in dem Lars
aufwachte, hat der neblige Morgen erst angefangen. Um die Jahreszeit
fing er gerade dann an, wenn die innere Uhr den Menschen sagte, dass
es schon an die Zeit wäre, langsam sich aus der Bettwäsche
herauszukriechen und die erste Zigarette anzuzünden. Dies tat auch
Lars. Er stand auf und ging zum Fenster. Da er es nicht gerne hatte,
in einem angerauchten Zimmer zu sitzen, öffnete er als erstes das
Fenster. Das Kalte Luft kam ins Zimmer hinein. Er mochte dieses Kalte
Luft auf der nackten Haut zu spüren. Er fühlte sich, als ob er auf
einem Eisberg aufgewacht wäre und atmete hungrig diese Kälte ein.
So rauchte er seine Zigarette um den restlichen Schlaf von seinen
Schultern abzubekommen.
Als er die Zigarette fertig
rauchte, schaute er erst mal auf die Uhr. 7.30. Um 10 Uhr sollte
seine Schicht im Stadtteil der Träume anfangen. Noch gerade genug
Zeit einen Kaffee zu trinken, dachte Lars, und ging in die Küche.
Dort stellte er das Wasser auf den Herd und fing an das Brot zu
vorbereiten.
Das Brot vorbereitete er
immer sehr sorgfältig. Es sollte ja für alle drei Pausen reichen
und reichlich belegt sein, damit es ihm bei der Arbeit an Nahrung
nicht fehlte. Dafür nahm er immer etwa Schinken, Käse, Fisch und
Salat. Die Brote beschmierte er auch mit genügend Butter damit er
mit Fett versorgt war. Er machte sich keine Sorgen, dass er
vielleicht zu viel zu essen mitnahm, es wird sich schließlich jemand
finden, mit dem er seine Mahlzeit teilen wird. Und da Lars ein von
wenigen war, die seine Brote in der Ruhe vorbereiten durften, nahm er
immer etwas mehr davon in die Arbeit mit.
Der Weg in den Stadtteil
der Träume von dem Stadtteil, den Lars bewohnte, musste man mit dem
Zug überqueren. Man fuhr eine ganze Stunde Lang dorthin und diese
Stunde verweilte Lars, in dem er aus dem Fenster schaute und an
nichts besonderes dachte. Damals hat er noch versucht auf diesem weg
eine Zeitung zu lesen, jetzt aber waren ihm alle die Nachrichten
dermaßen gleichgültig, dass er es ganz aufgegeben hat, sich für
das aktuelle Geschehen zu interessieren.
So saß er da auf seinem
Platz und betrachtete die Häuser, Spielplätze, Schulen und alles,
was auf dem Weg gelegen war. Anbei überlegte er sich nie die
Unterschiede zwischen dem, was innen und außen von dem Stadtteil der
Träume passierte, schließlich war er dort nur für das Mauerbau
zuständig. Ihm war es wichtig, dass die Ziegelsteine gleichmäßig
und schlicht gelegen waren und dass nichts auffiel. Der Mauer wuchs
auch schon zehn Jahre nach oben Hinauf und immer ergab sich etwas,
was man noch nachbauen, oder nochmals anfertigen sollte. Zusammen mit
anderen dreißig Arbeiter baute er also den Mauer immer größer und
perfekter. Die Gewerkschaft versicherte ihm auch die Arbeit für
nächste zwanzig Jahre, seit zehn Jahren war er also von der Pflicht
befreit, sich eine andere Beschäftigung suchen zu müssen.
Als der Zug endlich ankam,
nahm Lars noch den Bus, der ihn sicher über die Wiese brachte. Über
die Wiese dürfte keine Zugverbindung gelegt werden, da sie schon zu
dem Stadtteil der Träume gehörte und die dortigen Bewohner
wünschten sich das nicht, da sie denen zum ausführen den Hunden und
den Kindern zum spielen diente und der Zuglärm könnte sie
belästigen.
Wer mal den Stadtteil der
Träume bewohnte, verließ ihn auch ganz selten. Es war auch nicht
allzu einfach, dort mal gewohnt zu haben, da man dafür seine Gründe
haben und eine beitragende Wirtschaftskraft werden musste. Die
einzigen, die zwischen dem Stadtteil der Träume und dem
Rest der Stadt hin- und herreisten, waren die Arbeiter, die aus
anderen Stadtteilen kamen, da es ziemlich teuer war, in der Stadtteil
der Träume zu leben, und ihr Lohn ziemlich bescheiden war. Sie
verweilten dort auch nie länger, als ihre Schicht andauerte, nie
benutzten sie auch die Möglichkeit, noch nach der Arbeit zum
Bierausschank zu schauen, ihre Aktivität dort beschrenkte sich also
nur auf die Bau der Mauer.
Für die Maurer
richtete die Regierung des Stadtteils der Träume Containerräume
ein, damit sie dort in Ruhe in den Pausen essen konnten. Diese
hielten sich auch an den Mahlzeiten Ablauf an, das immer in der
gewissen Ordnung ablief. Jeder brachte immer, was er von Zuhause
mitzunehmen geschafft hatte und teilte es mit anderen. Das hat sich
auch die Regierung gewünscht, damit die Beziehungen in der
Gewerkschaft gepflegt blieben. Dann aßen sie, zwar ohne sich zu viel
miteinander zu unterhalten, räumten aber schließlich zusammen auf
und kehrten zur Arbeit zurück.
Mal hat Lars ein
riesiges Stück Hühnchen von gestern mitgebracht. So was hatten
seine Kollegen nie, da ihre Frauen zu müde waren, für sie so
großartig zum Kochen. Gleich hat sich das auch in der Gruppe
herumgesprochen und bald war das ganze Hühnchen weg. Dieser Erfolg
von seinem Hühnchen freute ihn, da Lars ein Mensch war, den es immer
freute, wenn er anderen was gutes tun durfte.
Die Baustelle
der Mauer des Stadtteils der Träumen bewohnten unzählige Katzen. Es
hat sich immer ein Loch gefunden, in den sie sich hineinkriechen
konnten und das taten sie. Sie vermehrten sich dort immer auch um die
Jahreszeit, in der sich die Tiere normalerweise vermehren und ließen
ihre Jungen im Winter überall herumlaufen. Diese sind dann für die
Maurer erstmal zu einer enormen Belastung geworden, da sie ziemlich
unvorsichtige Wesen waren und auf alles neugierig. Sinnlos versuchten
die Arbeiter diese Plage zu bekämpfen, die Regierung der Stadtteil
der Träume hat ja auch verboten, die Katzen aus der Bau zu räumen.
Und so mussten sie, ob sie das wollten oder nicht, mit der Beachtung
der kleinen Bewohner arbeiten.
Ab einem Moment
haben sie sich mit den Katzen schon dermaßen zusammengelebt, dass
sie angefangen hatten, denen die Namen zu vergeben. Und wenn immer
die Arbeit gerade stillstand, erzählten sie sich kleine Geschichten
über die oder andere Katze, wobei sie immer eine neue Geschichte zu
erfinden hatten. Mal ist auch die Katze, über die es gerade erzählt
wurde aufgetaucht, hörte interessiert zu, murmelte eine nur sich
bekannte Antwort auf die Geschichte und verschwand wieder in ihrem
Loch.
Nach der Arbeit
vergaßen sie wieder alle Katzen und Geschichten über denen und
führten wieder zu ihren besorgten Haushalten zurück, über die
Wiese und dann mit dem Zug. Ebenso vergaßen sie dann die Baustelle
und die Regierungsvorschriften. Der schwere Tag war dann vorüber.
Der Baumeister
erlaubte seinen Arbeiter ab und zu eine kleine Bierrunde, besonders,
wenn es gerade an die Arbeit fehlte. Man kaufte dann einen großen
Fass und setzte sich rund um den. Die Maurer wetteten immer, wer am
meistens Bier ins Magen zu bringen schafft und alle zählten laut,
als es getrunken wurde. Der schnellste und der größte Trinker bekam
sein Bierlein kostenlos.
Mal gewann Lars
die Runde und aus der Freude, dass es ihm gelungen ist, spendierte er
nächsten Fass für alle. Dann tranken sie reichlich und der nächste
Gewinner spendierte nächste Runde. Zum Schluss hatte jeder schon
genug ins Mund gekriegt und die Arbeit musste auf nächsten Tag
verschoben werden. Und trotz den gemeinsamen Kopfschmerzen an dem
nächsten Tag freute es die Gewerkschaft, weil die Arbeiter auf diese
Weise zufriedener waren.
Und obwohl sie
alle in diesem Zustand fürchterlich auffielen, waren sie dermaßen
glücklich, dass sie beschlossen hatten, diesmal zusammen den Zug zu
nehmen und sich neben einander zu setzen. Dann sangen sie noch
betrunkene Lieder über gütige Frauen und deren Töchter. Und obwohl
sie dann später weiterhin nie wieder neben einander gesessen sind,
behielten sie diesen Abend in der besten Erinnerung.
In der
unmittelbaren Nachbarschaft der Mauerbau verkauften die Stadtweiber
ihre Körbe. Die vorbereiteten sie in den Stadtteil-Werkstätten an
anderem Ende des Stadtteils der Träumen und verkauften zu einem
günstigen Preis an die Bewohner. Sie gebrauchten die Körbe später
auf dem Markt. So ein Korb war nach einem Jahr aufgebraucht und die
Weiber mussten es mit der neuen Produktion rechtzeitig schaffen.
Trotzdem hatten sie nicht immer Kundschaft, und wenn sie gerade keine
hatten, unterhielten sie sich mit den Maurern.
Die Weiber
hatten ihre spezielle Art sich mit den Arbeiter zu unterhalten. Sie
behandelten sie immer mit einer mütterlichen Vorsorge, fragten
immer, wie es denn gerade mit der Frau ergeht und ob sie reichlich
bei der Mahl Zeit gegessen haben. Mal hatte der eine oder der andere
Bauchschmerzen, dann ging er zu den Stadtweibern und betete um einen
Melisentee. Die freuten sich immer, wenn er mit so einem Wunsch kam,
da sie immer reichlich in jeglichen Tee versorgt waren und so fand es
sich immer jemand, der einen trinken wollte.
Diese
Beziehungen zu den Weibern waren bei der Gewerkschaft auch
willkommen, da sie sich keine Sorgen um das Befinden seinen Arbeiter
machen müsste und das hielt diese zufrieden.
Jeden Tag
fuhr also Lars über die Stadt und jeden Abend kehrte er mit dem
selben Weg zurück. Jedes Mal machte er sich auch einen kleinen
Spaziergang auf dem Rückweg. Um die Jahreszeit waren die Blätter
von den Bäumen gefallen und lagen machtlos auf der Straße. Lars
ging, träumte vor sich hin und überlegte:
´Mir fällt nichts ein,
was dem anderen auch nicht einfällt. Tatsächlich ist es nicht das
Ziel, etwas bestimmtes zu Erreichen, sondern in einem Prozess Teil zu
nehmen, das irgendwann mal zu einem Ergebnis führt. Was aber dieses
Ergebnis ist, ist in dem Moment völlig unbedeutend. Man ist ja
schließlich nicht selbst der Herr des eigenen Schicksals, sondern
sie ist immer von Oben bestimmt. Hier endet die Macht, die wir im
Leben besitzen. Es ist nicht unsere Aufgabe, zu wissen, welchem Zweck
dienen die Schritte, die wir vornehmen.´
So ging er und
reflektierte.
Ein gelbes, schwaches
Blatt fiel zum Boden.
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